Rückblick auf unser Webinar zum Thema »Polymertribologie« am 24. März 2021
Dr. Bernadette Schlüter, Dr. Christof Koplin, Dr. Raimund Jaeger
Aktuell sind persönliche Treffen, Konferenzen oder Symposien »in Präsenz« kaum möglich. Webinare bieten die Möglichkeit, den Kontakt zu Kunden, Projektpartnern oder an Tribologie Interessierten zumindest »online« zu halten.
Das MikroTribologie Centrum bietet daher eine Reihe von Webinaren zu seinen Forschungsthemen an. Der Veranstaltung zur Polymertribologie folgt ein Webinar zur Keramiktribologie im Mai. Das erste Webinar der Reihe wurde von der Gruppe »Polymertribologie und Biomedizinische Materialien« gestaltet. Zu Beginn wurde das µTC als Kooperation des Fraunhofer IWM und des KIT und seinen Möglichkeiten der Zusammenarbeit vorstellt. Einleitend wurde die komplexe Thematik der Polymertribologie erst grundlegend vorgestellt, um Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei ihrem spezifischen Wissensstand abzuholen: Was ist ein tribologisches System, welche Reibungs- und Verschleißphänomene gibt es und welche Einflussfaktoren bestimmen das tribologische Verhalten, besonders bei Polymeren? Im weiteren Verlauf des Webinars wurden die Besonderheiten und Unterschiede von Thermoplasten und Elastomeren im Reibkontakt herausgearbeitet und konkrete Beispiele des Einflusses der Reibwärme, der Rauheiten der Stahlscheibe, von diversen Füllstoffen und des Auftretens von Polymerübertrag skizziert. Zudem wurde die Interaktionsneigung in geschmierten Systemen thematisiert. Zur Erweiterung des Modellverständnisses können bei Thermoplasten und Elastomeren Eingriffssituationen mit Bezug auf Temperatur und Kontaktfläche simulativ beschrieben werden. Speziell bei Thermoplasten kann die Spritzgusshaut, bei Elastomeren der Dehnungszustand und die damit einhergehende Ermüdung betrachtet werden. Die numerische Simulation stellt somit eine nützliche und notwendige Ergänzung zum Verständnis der komplexen Systeme dar. Polymertribologie – da waren sich alle am Webinar Beteiligten einig – ist ein komplexes, aber auch faszinierendes Gebiet, das viele Fragen aufwirft und Möglichkeiten zur Diskussion bietet. Anhand von zwei konkreten Beispielen (Reifenelastomere und Arbeitssicherheitsschuhe) wurde zum Ende der Präsentation gezeigt, wie grundlegende als auch angewandte Fragestellungen am µTC konkret in Projekten bearbeitet werden.
Für die anschließende Fragerunde und Diskussion wurde das Kollaborationstool »Conceptboard« genutzt. Das Fazit der Teilnehmer und Teilnehmerinnen war sehr positiv: Diese Art der Kommunikation wurde als eine Bereicherung angesehen und kann in zukünftigen Diskussionen und Kooperationen weiterentwickelt werden.